Es begab sich im Jahre 1951 ...
... und es war Sommer
... und es war gut !!!
Bereits am 18.05.1951 kündete der General-Anzeiger die kommende Schützenfestzeit an, die vom 05. - 08.07.1951 andauern sollte.
"Dem ungeheuren Andrang des Vorjahres entsprechend sind in diesesm Jahre mindestens fünf große Zelte vorgesehen, die diesmal auf dem Viehmarktplatz augebaut werden sollen."
Für das Kinderschützenfest wurde mit der Teilnahme von ca. "2.000" Schulkindern gerechnet.
Unter Hinweis auf die zu erwartende enorme Beteiligung der Bürgerschaft an diesem Schützenfest wollte man mit der "allerbesten Kapelle" aufwarten. Aus diesem Grunde wurden durch das Festkomitee erneut die "Bückeburger Jäger" verpflichtet; dem großen Erfolg der Jäger beim Schützenfest des vergangenen Jahres sollte Rechnung getragen werden.
Zudem zeigte eine Filmgesellschaft aus Göttingen größtes Interesse an der Dokumentation des Festes. Auch der NWDR wollte eine Reportage machen.
Dann war es schließlich soweit.
In der Ausgabe des General-Anzeigers vom 22.06.1951 wurde von der vergangenen Chargiertenwahl berichtet, die von einem Platzkonzert der "Bückeburger Jäger" eingeleitet wurde.
Hier wurde nun erstmalig das Rott "Enzerstraße" genannt. Als Rottmeister wurde Karl Schaper gewählt.
Auch hier wird von einer riesigen Menschenmenge berichtet, die sich auf dem Marktplatz versammelt hatte, um den Klängen der Schützenfestlieder zu lauschen und die beginnenden Festivitäten zu begleiten.
Mutter, hol den Zylinder her !!!
Schon vor 70 Jahren schallte dieser Ruf durch Stadthagen ... und alle folgten um bei Mett, Sülze, Bier und einem "Lütten" in gemütlicher Runde zusammen zu kommen und das Schützenfest zu feiern.
Jeder einzelne Einwohner wurde dazu aufgerufen, "als Rottbruder in diesen Tagen durch seine urwüchsige Fröhlichkeit und Stimmung dazu beizutragen, das Fest des Jahres im alten Geist und mit alter Liebe zu feiern".
Das ersehnte Schützenfest des Jahres 1951 drohte indes ins Wasser zu fallen - ein Gewitterschauer löste das andere ab.
Doch als sich am Abend des 05.07.1951 die jungen Bürger im Schlossgarten versammelten und unter Begleitung der "Bückeburger Jäger" in die Stadt marschieren wollten, hatte Petrus ein Einsehen. Das Wetter war so, wie es sein solte - kühl, trocken, windstill.
Am 06.07.1951 nahm gegen 13:00 Uhr schließlich auch das Rott "Enzerstraße" zum ersten Mal auf dem Marktplatz Aufstellung zum Parademarsch.
Der Marktplatz war dicht gesäumt von Menschen. Mit Musik begann schließlich der Parademarsch den viele Rottbrüder in vorbildlich strammer Haltung, bei manchen konnte man auchdas Gegenteil feststellen, absolvierten.
Und dann war es auch schon wieder vorbei ...
Großartig die Schlussworte des General-Anzeigers:
"Abschließend sei gesagt, dass jeder Rottbruder, der nur ein klein wenig Schützenfestgeist mit in den Alltag genommen hat, weitaus besser mit den Sorgen und Nöten des jeglichen Lebens fertig wird, als die Leute, die vor dem Fest schnell ihren Urlaub antreten mussten. Auch für 1952 soll darum der Wahlspruch gelten, dass nur derjenige beim Schützenfest erwünscht ist, der dieses Fest auch wirklich aus dem Herzen heraus feiert.
Nur so kann die Tradition des Festes aller Feste auch in Zukunft gewhrt bleiben."
Lang lebe das Rott "Enzer Straße"...
Möge es niemals untergehen...